2013 Malala Yousafzai
Mit dem dritten „Memminger Freiheitspreis 1525“ zeichnete die Stadt Memmingen die pakistanische Kinder- und Frauenrechtlerin Malala Yousafzai aus. Bereits als junges Mädchen hatte sich Malala Yousafzai unerschrocken dafür eingesetzt, dass in ihrer von Taliban beherrschten Heimat Mädchen ohne Angst zur Schule gehen dürfen und auch in ihren sonstigen Rechten und Pflichten nicht anders behandelt werden als Jungen. So berichtete sie bereits als Elfjährige über einen weltweit wahrgenommenen Blog aus ihrem ungerechten Alltag im pakistanischen Swat-Tal.
Geboren wurde Malala Yousafzai am 12. Juli 1997 im pakistanischen Mingora. Ihr Vater Ziauddin Yousafzai behandelte sie, wie Malala selbst sagt, nicht anders als einen Jungen und ließ ihr alle Bildungschancen zukommen. Er baute in ihrem Heimatdorf außerdem eine Schule für Mädchen auf. Diese persönliche Situation und sein aktives Einstehen für Mädchenbildungen prägten Malala.
Malala erlebte selbst am eigenen Leib, wie schnell es ihr 2008 mit der Machtübernahme der islamistischen Taliban verboten war, Bildungseinrichtungen zu besuchen und wie gewaltvoll die terroristischen Machthaber mit Frauen und Mädchen umgehen. In Interviews und Fernsehauftritten warb sie unerschrocken für Bildungsgerechtigkeit und Gleichberechtigung, obwohl es bereits riskant war, sich so öffentlich zu zeigen.
Durch ihr mutiges Eintreten für die Freiheitsrechte von Frauen und Mädchen wurde sie international bekannt. Gleichzeitig verfolgten die Taliban sie auch gezielt. Als ihr im Oktober 2012 in den Kopf geschossen wurde, überlebte sie das Attentat knapp und erhielt weltweit große Solidarität und Rückhalt für ihre Forderungen. Seither lebt Malala Yousafzai in England.
Der „Memminger Freiheitspreis 1525“ zeichnete sie für ihren Kampf um Bildungsgerechtigkeit aus, für den sie eine vorbildliche Symbolfigur geworden ist. Wegen schwieriger Reisebedingungen verlieh Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger Malala Yousafzai den „Memminger Freiheitspreis 1525“, etliche Monate nach der Bekanntgabe durch die Preis-Jury, in ihrem Exil in England. Am 7. Dezember 2013 übergab er ihn ihr in der renommierten Oxford University unter Beisein des pakistanischen Botschafters in Großbritannien und zahlreichen Ehrengästen aus Deutschland und England.
Die Memminger Ehrung fiel in eine für Malala bewegte Zeit mit hoher Aufmerksamkeit und Anerkennung. Sie gewann zunächst den internationalen Kinder-Friedenspreis und durfte am 12. Juli 2013, ihrem 16. Geburtstag, vor den Vereinen Nationen eine Rede zu ihrem Kampf um Gerechtigkeit halten. Im Jahr 2014 erhielt Malala sogar den Friedensnobelpreis.
Im Jahr 2017 wurde Malala Yousafzai zur UN-Friedensbotschafterin ernannt. Mit nur 19 Jahren ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Welt nun auch die jüngste UN-Friedensbotschafterin weltweit. Am 10. April 2017 verlieh ihr der UN-Generalsekretär António Guterres bei den Vereinten Nationen offiziell diesen Titel.
2020 schloss Malala Yousafzai erfolgreich ihr Studium der Philosophie, Ökonomie und Politik an der Oxford University ab. Sie bekennt sich weiterhin zu ihrem Freiheitskampf und möchte als Politikerin für die Rechte von Mädchen und Frauen, besonders für die Mädchenbildung einstehen.